Samstag, September 17, 2011

Minderheiten

Unser neues Heft:

Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik, 23. Jg., Heft 1-2, 2011 


[Ist am 19. Oktober erschienen - Bestellmöglichkeiten siehe unsere Internetseite]


Thema: Minderheiten

Gabriel Andreescu, Smaranda Enache: Die Tschangos (I. Bericht über die Ausübung sprachlicher Rechte der Madjarischen Tschangos in der Moldau / 1.1. Normative Hilfsmittel zum Schutz der Identität der Tschangos/ 1.2.  Die verpasste Chance bei der Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen / II. Bewertung des aktuellen Stands des Zugangs zur Erlernung der Muttersprache im Kreis Bacău / 2.1 Daten zur demographischen Situation im Kreis Bacău / 2.2. Die Haltung der staatlichen Behörden und der öffentlichen lokalen Verwaltung / 2.2.1 Die Institution des Präfekten / 2.2.2. Das Kreisschulinspektorat/ 2.2.3. Die lokale öffentliche Verwaltung/ 2.2.4. Die Haltung der Römisch-Katholischen Kirche/ 3. Das alternative Unterrichtswesen in außerschulischen Einrichtungen/ 4. Fazit );

Aura Cumita: Die Wlachen (Eine balkanische Minderheit oder wie sich die Identität dieser Minderheit „verstreute Identitäten“angeeignet hat / I: Einige historische Koordinaten und etymologische Hinweise / Die Herkunft der Wlachen / Der Name der Wlachen/ Die Anerkennung der Wlachen als „Millet“/ II. Linguistische Theorien über die Sprache/  III. Die aktuellen Entwicklungen in der Konstruktion der kollektiven Identität der Wlachen / Die Empfehlung des Europäischen Rates 1333 / 1997 / Die Wlachen in Rumänien: drei unterschiedliche Identitätsdiskurse/ Griechenland: Wlachen zwischen Akkulturation und Assimilation / Die Aromunen in Albanien: Pro-Rumänien vs. Pro-Griechenland / Literatur);

William Totok: Minderheiten und Securitate (1. Einleitung / 2. Nationalistische Radikalisierung des Ceauşescu-Regimes / 2.1. Ellenpontok - die erste Samisdatzeitschrift / 2.2. Abstimmung mit den Füßen: Operationen der Securitate zur Eindämmung der rumäniendeutschen Auswanderung / 3. Fazit );
Georg Herbstritt: Schriftstellerprozess 1959 in Kronstadt und die Stasi;
Boris Marinov: Minderheiten in Bulgarien;
Björn Opfer-Klinger: Minderheiten in Mazedonien;
Richard Albrecht: Erinnern an den Armenozid;
Matei Vişniec, Marius Ghilezan - Gedichte;
Joachim Koropka: Zur Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge;
Johann Böhm: Integration muslimischer Migranten;
Karl-Heinz Gräfe: Rechte Ungarns im Vormarsch;
Andreas Möckel: Die Siebenbürger Sachsen und der Nationalsozialismus;


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Contemporanul, Nr. 551 (481), 1955: Franz Johannes Bulhardt (21. 5. 1914, Brașov/Kronstadt - 14. 7. 1998, Hamm, R.F. Germania/ B.R. Deutschland)

ACNSAS, R 19 876, f. 36
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Dienstag, August 30, 2011

"Gruia" im Vorruhestand





Volksfreund, 30. August 2011
Ex-Spitzel und Deutschlehrer Grosz im Vorruhestand 
Der wegen seiner einstigen Securitate- Spitzeltätigkeit in die Kritik geratene Oppenheimer Deutschlehrer Peter Grosz (63) hat sich vorzeitig pensionieren lassen. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium teilte am Dienstag in Mainz auf Anfrage mit,

es habe daher entschieden, «die angestrebte Rücknahme der Ernennung zum Beamten nicht weiter zu verfolgen». Vorausgegangen war ein Prüfungsverfahren gegen den Deutschlehrer am Gymnasium in Oppenheim bei Mainz.
Der Schriftsteller hatte 2010 zugegeben, auf Druck der Securitate von 1974 bis zu seiner Ausreise 1977 für den rumänischen Geheimdienst als «Quelle» deutschstämmige Autoren oberserviert zu haben. Darunter war auch der Ex-Mann der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Richard Wagner.

SWR, 30. August 2011

Oppenheim
Ex-Securitate-Spitzel Grosz vorzeitig pensioniert


Der wegen seiner Spitzeltätigkeit für den rumänischen Geheimdienst Securitate in die Kritik geratene Oppenheimer Deutschlehrer Peter Grosz hat sich vorzeitig pensionieren lassen. Das Bildungsministerium will nun darauf verzichten, dem 63-Jährigen den Beamtenstatus zu entziehen.

Es sei entschieden worden, "die angestrebte Rücknahme der Ernennung zum Beamten nicht weiter zu verfolgen", teilte das Bildungsministerium mit. Eine Rücknahme hätte zu einer langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzung mit unvorhersehbarem Ausgang führen können. Grosz selbst hatte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärt, er habe nach Bekanntwerden seiner Securitate-Mitarbeit gesundheitliche Probleme bekommen und daher den vorzeitigen Ruhestand beantragt. Dem gab das Ministerium nun statt.

Mit der Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand erhält Grosz laut Ministerium Pensionsbezüge, von denen jedoch Versorgungszuschläge abgezogen werden. Wäre das Beamtenverhältnis rückwirkend beendet worden, hätte Grosz nach Angaben des Ministeriums in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert werden müssen. Er war vor 30 Jahren als Lehrer verbeamtet worden.

In den 1970er-Jahren für die Securitate gearbeitet

Grosz, der sich auch als Schriftsteller betätigt, hatte im vergangenen Jahr zugegeben, auf Druck der Securitate von 1974 bis zu seiner Ausreise 1977 für den rumänischen Geheimdienst deutschstämmige Autoren oberserviert zu haben. Darunter war auch der Ex-Mann der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Richard Wagner.
Der Fall hatte für zwiespältige Reaktionen gesorgt. Der heute in Berlin lebende rumänische Schriftsteller und Journalist William Totok hatte Grosz im SWR eine sehr umfangreiche Spitzeltätigkeit gegen ihn vorgeworfen. Auf der anderen Seite hatten sich Schüler und Eltern des St. Katharinen Gymnasiums mit dem Lehrer solidarisiert, der sich als jahrelanger Leiter der Oppenheimer Festspiele in der lokalen Theaterszene einen Namen gemacht hatte.

Mainzer Allgemeine Zeitung, 30. August 2011

Oppenheim: Ex-Securitate-Spitzel Peter Grosz lässt sich vorzeitig pensionieren

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Akte Peter Grosz geschlossen

01.09.2011 - MAINZ/OPPENHEIM
Wiesbadener Kurier, 1.9. 2011

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Siehe auch:
Neue Enthüllungen über die Bespitzelung der "Aktionsgruppe Banat" 
 "Gruia" und "Voicu": Securitate-Entlohnung für Mitarbeit 
Die Securitate eröffnet einen operativen Vorgang
Observierung durch die Securitate 
Doppelte Beschattung durch die Securitate und durch „Gruia"



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[1972, undatiert, Ende des Jahres. Personalbogen von “Gruia”, der aufgrund seiner als positiv eingeschätzten IM-Tätigkeit in die nachrichtendienstliche Operation “Tera”  (sic!) einbezogen werden soll, die auf die Überwachung von Ausländern ausgerichtet war]

[1972, nedatat, sfîrşitul anului. Fişa personală a lui “Gruia”, apreciat de către Securitate care intenţionează a-l folosi în operaţiunea de supraveghere informativ-operativă a străinilor,“TERA”(sic!)]


NOTĂ [1]
din
27.XII.972

Informatorul “GRUIA” este în vîrstă de 26 de ani şi urmează facultatea de filologie – secţia germană-serală din Timişoara.


În prezent se află în relaţie cu cetăţeanca olandeză Ennnn 
DE B  care este funcţionară la o firmă denumită E E G de NATO unde mai lucrează în acelaşi birou şi 5 ingineri, birou cunoscut a fi al francezilor. 
Informatorul intenţionează să se căsătorească cu această persoană şi să se stabilească în străinătate, respectiv în Olanda şi apoi în R.F. a Germaniei.
Avînd în vedere cele de mai sus, informatorul prezintă interes pentru scoaterea definitivă din ţară în care sens necesită a fi verificat şi pregătit.

(ss) N. Pădurariu.

26.XII.972 
Să-l verificăm bine, să-l apropiem şi apoi să apreciem oportunitatea în raport de calităţi.
(ss) [indescifrabil]

ACNSAS, R 303393,  ff. 38-39v
[1] Notă manuscrisă a Lt. col. de securitate N. Pădurariu.
Namen von uns geschwärzt - Nume anonimizate de noi - hjs-online.

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[6. Juli 1974. "Gruia" berichtet über seine westdeutsche Freundin]

[6 iulie 1974. "Gruia" informează despre prietena sa vestgermană]

CNSAS, R 303393, f. 7
Namen von uns geschwärzt - Nume anonimizate de noi - hjs-online.

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Aktualisiert - actualizat, 25. 4. 2020, 23:48 h